Takeaway-Mehrwegbecher, gefüllt mit Kaffee

Aarhus, Dänemark

TOMRA führt das weltweit erste offene verwaltete System für Takeaway-Mehrwegverpackungen ein

Eine bahnbrechende Initiative für Takeaway-Mehrwegverpackungen wurde heute als dreijähriges Pilot-Gemeinschaftsprojekt von TOMRA und der Stadt Aarhus lanciert.

Das System wird jetzt in Aarhus getestet und soll die Umstellung von Einweg- zu Mehrwegverpackungen erleichtern. Dazu wird eine Infrastruktur bereitstellt, die stadtweit genutzt werden kann.

Das TOMRA-System bietet sowohl für Unternehmen, die Speisen und Getränke zum Mitnehmen anbieten (wie Cafés und Schnellrestaurants), als auch für Verbraucherinnen und Verbraucher einzigartigen Komfort. Das System ist als offenes System konzipiert, d. h. Verpackungen von verschiedenen Verpackungsanbietern können rund um die Uhr an einer gemeinsam genutzten Infrastruktur automatisierter Sammelstellen, die in der gesamten Stadt verteilt sind, zurückgegeben werden.

Ein hoher Verpackungsrücklauf wird durch monetäre Anreize gewährleistet – bei dem Pilotprojekt in Aarhus in Form von Pfand. Beim Kauf von Takeaway-Speisen oder -Getränken wird ein Pfand gezahlt, das in voller Höhe zurückgezahlt wird, wenn die Verpackung zu einer Sammelstelle gebracht wird.

„Aarhus will eine grünere und nachhaltigere Stadt sein, die den Mut hat, neue Lösungen zu testen. Deshalb freue ich mich sehr, dass Aarhus heute sein eigenes Pfandsystem für To-Go-Becher einführt und dass bereits so viele Gastronomiebetriebe in der Stadt ihr Interesse an diesen Bechern bekundet haben. Wir haben in den letzten Jahren hart daran gearbeitet, jetzt ist es endlich soweit und wir können das System in der Praxis testen. Ich hoffe, dass die Bürgerinnen und Bürger von Aarhus dieses neue To-Go-Bechersystem annehmen werden und dass wir während dieses Pilotprojekts hoffentlich die nächsten Schritte unternehmen können, um das System auf andere Arten von Takeaway-Verpackungen auszuweiten“, sagt Nicolaj Bang, Stadtrat und verantwortlich für technische Dienste und Umwelt in der Stadtverwaltung Aarhus.

Automatisierte TOMRA Sammelstelle für Takeway-Mehrwegbecher in Aarhus, Dänemark
Tove Andersen, CEO von TOMRA, gibt offiziell den Startschuss für das Reuse-Pilotprojekt in Aarhus, Dänemark

Tove Andersen, Präsidentin und CEO von TOMRA: „Das ist ein sehr wichtiges Projekt für TOMRA und ein Kernelement unserer ehrgeizigen Pläne, unser systemisches Know-how und unsere technologische Kompetenz zu nutzen, um neue innovative Lösungen zu entwickeln, die Unternehmen, Verbraucherinnen und Verbrauchern und der Gesellschaft einen größeren Nutzen bringen. Wir freuen uns sehr, mit einer so zukunftsorientierten Stadt wie Aarhus zusammenarbeiten zu dürfen, und sind gespannt auf die positive Wirkung, die wir gemeinsam bei der Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft erzielen.“

In der ersten Phase wird der Schwerpunkt des neuen Systems auf Behältnissen für Heiß- und Kaltgetränke liegen, z. B. Kaffeebecher To Go. Bei der Rückgabe der Mehrwegbecher an einer der automatisierten TOMRA-Sammelstellen, die speziell für Takeaway-Verpackungen entwickelt wurden, wird das Pfand direkt auf Karte oder Konto zurückerstattet. Aktiviert wird die TOMRA-Sammelstelle mit einem kontaktlosen Zahlungsmittel (Karte, Handy, Smartwatch usw.). 

Unterstützt wird das Zahlungssystem durch eine Kooperation mit Visa, MasterCard und Shift4, einem führenden Anbieter von integrierten Zahlungs- und Technologielösungen.

Verbraucher, der einen Mehrwegbecher an einer TOMRA-Sammelstelle in Aarhus (Dänemark) zurückgibt

TOMRA stellt nicht nur kundenindividuelle automatisierte Sammelautomaten für Takeaway-Mehrwegverpackungen bereit, sondern kümmert sich auch um die Leerung der Automaten und den Transport der Verpackungen zu seiner eigenen, in Aarhus errichteten industriellen Reinigungsanlage. Die gereinigten Becher werden einer Qualitätskontrolle unterzogen und können dann wieder in das System zurückgeführt werden, wenn die Einzelhändler über einen bequemen Online-Shop Nachschub bestellen.

TOMRA sorgt also dafür, dass Unternehmen die Verpackungen nicht selbst zurücknehmen und reinigen müssen, was bei den meisten anderen Systemen für Takeaway-Mehrwegverpackungen der Fall ist. Dank der automatisierten Sammlung in Verbindung mit der industriellen Reinigung kann das System jederzeit skaliert werden, wenn Mehrwegverpackungen irgendwann in der Zukunft die Regel sind und nicht mehr die Ausnahme.

Nach der Anfangsphase, in der hauptsächlich Becher für Heiß- und Kaltgetränke gesammelt werden, ist geplant, das Spektrum der Materialien auf weitere Arten von Takeaway-Verpackungen zu erweitern und so ein ganzheitliches, bequemes und transparentes System zu schaffen, das von allen Bürgerinnen und Bürgern einer Stadt genutzt werden kann. Dies wird sowohl zu einer besseren Ressourcennutzung als auch zur Abfallvermeidung in der städtischen Umgebung beitragen. Die Verwendung von Takeaway-Mehrwegverpackungen bietet auch großes Potenzial zur Verringerung der Treibhausgasemissionen, die durch Einwegverpackungen verursacht werden. Einer kürzlich durchgeführten Studie zufolge 1 können die Treibhausgasemissionen um mindestens 70 Prozent reduziert werden, wenn keine Einwegbecher mehr verwendet werden (egal ob für warme oder kalte Getränke). Neben den Vorteilen für die Umwelt und dem Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele schafft das System für Takeaway-Mehrwegverpackungen auch Arbeitsplätze in der Gemeinde.

TOMRA Reuse Reinigungsanlage in Aarhus, Dänemark

„TOMRA ist überzeugt, dass Takeaway-Mehrwegverpackungen ein zunehmend wichtiger und notwendiger Bestandteil eines kreislauforientierten Ansatzes in der Abfallwirtschaft sein werden. Wir sind fest entschlossen, neuartige, attraktive und effiziente Lösungen dafür anzubieten. Für uns ist eine gemeinsame Infrastruktur mit automatisierten Sammelstellen eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung. Neben dem technischen Setup ist ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor für die breitere Akzeptanz, dass das System durch politische Maßnahmen flankiert wird, die sicherstellen, dass diese Systeme auch genutzt werden. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit diesem Pilotprojekt zeigen können, dass Takeaway-Mehrwegverpackungen eine zukunftsfähige Alternative darstellen“, so Geir Sæther, TOMRA Senior Vice President und Head of TOMRA Reuse.

Fußnoten

1. „Assessing Climate Impact: Reusable Systems vs. Single-use Takeaway Packaging“, Eunomia, Zero Waste Europe, Reloop und TOMRA, September 2023.