TOMRAs CEO Tove Andersen nimmt an Podiumsdiskussion der Plastic Talks der NPAP teil

Die Plastic Talks der National Plastic Action Partnership (NPAP) fand am 28. August 2023 in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi statt. Tove Andersen, CEO und President von TOMRA, nahm im Rahmen der Konferenz zusammen mit weiteren Branchenvertretern an einer Podiumsdiskussion teil, um das globale Plastikabkommen der Vereinten Nationen zu besprechen.

Teilnehmer der Podiumsdiskussion, die im Rahmen der Plastic Talks der National Plastic Action Partnership (NPAP) im August 2023 in der vietnamesischen Hauptstadt Vietnam Hanoi stattfand
Teilnehmer der von der NPAP organisierten Konferenz Plastic Talks in Vietnam

Jedes Jahr verlassen Millionen Tonnen Kunststoff das Recyclingsystem. Vietnam bildet da keine Ausnahme. Einem neuen Bericht der International Finance Corporation (IFC) und der Weltbank zufolge gehen in dem Land in Südostasien aufgrund einer fehlenden Infrastruktur für die Abfallentsorgung jährlich recycelbare Kunststoffe im Wert von rund 3 Milliarden US-Dollar verloren. Von den 3,9 Millionen Tonnen PET und Polyolefine (PO), die in Vietnam produziert werden, werden nur 33 % für das Recycling gesammelt. Da die Folgen der globalen Erwärmung zunehmend spürbar sind und die Kunststoffproduktion und -verschmutzung rasant zunehmen, hat sich Vietnam entschlossen, Maßnahmen gegen die Plastikverschmutzung und zur Bekämpfung des Klimawandels zu ergreifen. Das Land hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, darunter eine Verringerung der Kunststoffabfälle in den Ozeanen um 50 % bis 2025, die Einführung von Richtlinien zur erweiterten Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility, EPR) sowie die Formalisierung des informellen Abfallsektors. Als Reaktion auf sein Engagement wurde das Land eingeladen, Mitglied der High Ambition Coalition (HAC) zu werden, einer Gruppe von Ländern, die daran arbeitet, das Pariser Abkommen umzusetzen.

Plastikverschmutzung und ihre Folgen sind keine regionale Herausforderung. Sie haben globale Auswirkungen. Um der Vermüllung durch Plastik ein Ende zu setzen, haben sich die UN-Mitgliedsstaaten verpflichtet, ein Abkommen zur Beendigung der Plastikverschmutzung auszuhandeln. Das UN-Abkommen gegen Plastikverschmutzung, das erstmals im März 2022 in Nairobi diskutiert wurde, hat das Potenzial, die Einführung von Abfallentsorgungs- und Recyclingsystemen zu beschleunigen, die Plastikkrise in großem Maßstab anzugehen und den Weg zu einer Kunststoff-Kreislaufwirtschaft zu ebnen.

Um die ehrgeizigen Ziele des Landes zu erreichen und um das UN-Plastikabkommen mit Branchenexperten zu besprechen, hatte die National Plastic Action Partnership (NPAP) zusammen mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) am 28. August in Hanoi, Vietnam, zu der Konferenz Plastic Talks eingeladen. Die NPAP ist eine Plattform, die politische Entscheidungsträger und andere wichtige Interessengruppen zusammenbringt, um gegen Plastikmüll und Plastikverschmutzung vorzugehen. Die Hybrid-Veranstaltung gilt als eine der Maßnahmen, die Vietnam ergreift, um seinen Kampf gegen die Plastikverschmutzung voranzutreiben. Die von UNDP und NPAP veranstaltete Konferenz ging der Frage nach, wie die Wirtschaft zu einem globalen Plastikabkommen beitragen kann.

Auf der Tagesordnung standen Diskussionen über die unterschiedlichen Standpunkte und Beiträge des Privatsektors zur Rahmendefinition, die Umsetzung des rechtsverbindlichen Abkommens gegen Plastikverschmutzung sowie die Frage, wie die Unternehmenskoalition Partnerschaften zur Entwicklung eines ehrgeizigen und wirksamen globalen Abkommens über Kunststoffe fördern kann. Darüber hinaus sprachen Referenten und Podiumsteilnehmer über die Chancen und Herausforderungen für Kunststoffhersteller in Vietnam, wobei die Ansicht vorherrschte, dass es mehr Möglichkeiten als Herausforderungen gibt.

TOMRA, eines der Gründungsmitglieder der Business Coalition for the Global Plastic Treaty, und führend in der Branche, wurde eingeladen, an der Plastic Talks teilzunehmen und seinen Standpunkt zum Vertrag, sein Fachwissen und Empfehlungen darzulegen. Annupa Ahi, Vice President of Public Affairs bei TOMRA Asia, hielt einen Vortrag über die Rolle asiatischer und vietnamesischer Unternehmen für das UN-Plastikabkommen. Zudem nahm Tove Andersen, CEO von TOMRA, zusammen mit Vertretern der Ellen MacArthur Foundation, der norwegischen Botschaft, des Ministeriums für natürliche Ressourcen und Umwelt (MONRE), TOMRA sowie des vietnamesischen Kunststoffverbands an der abschließenden Podiumsdiskussion teil.

Die Abfallwirtschaft in Asien steckt noch in den Kinderschuhen. Die Region verfügt über enormes Potenzial und viele Möglichkeiten, Material wieder zurück in den Kreislauf zu bringen. Ich sehe, dass Vietnam diese Herausforderungen annimmt und sie für das Land und die Gesellschaft in wertvolle Chancen verwandelt. Wir bei TOMRA schätzen die Zusammenarbeit mit Vietnam und sind zuversichtlich, dass wir unsere Partnerschaften dazu nutzen können, das Land bei der Einführung der notwendigen Infrastruktur und Technologien zu unterstützen, damit es seine Ziele erreichen kann. Die Konzepte und Technologien sind vorhanden. Es liegt an den Ländern und der Industrie, diese anzunehmen und ihr Potential zu nutzen.

Tove Andersen President und CEO von TOMRA

Zu den Maßnahmen, die Vietnam zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung ergreift, gehören die Einführung von Richtlinien zur erweiterten Herstellerverantwortung im Jahr 2024 sowie die Verringerung seiner Treibhausgasemissionen auf das selbst gesetzte Netto-Null-Ziel. Vietnam war das erste Land in Südostasien, das 2022 die Einführung von Richtlinien zur erweiterten Herstellerverantwortung gesetzlich verfügte. Andersen wies insbesondere darauf hin, wie TOMRA Vietnam und Unternehmen bei den Verhandlungen über das Abkommen unterstützt. Die enge Zusammenarbeit von TOMRA mit der norwegischen Botschaft, der Business Coalition und der NPAP in Verbindung mit den modernen Technologien für die Sammlung und Abfallsortierung des Unternehmens werde es Vietnam ermöglichen, Chancen zu nutzen und recycelbare Wertstoffe zu sammeln, zu sortieren und zu hochwertigen Sekundärwertstoffen zu recyceln.

„Wir sind überzeugt, dass das Holistic Resource System von TOMRA, das bestehende Abfallbewirtschaftungsverfahren kombiniert, um die Sammlung von Materialien für das Recycling zu maximieren, an die jeweiligen Standortanforderungen und an zukünftige Bedürfnisse angepasst werden kann. Es ist unsere Mission, eine Welt ohne Abfall zu ermöglichen. Die Nutzung von Möglichkeiten und strategischen Partnerschaften, um dies zu erreichen, hat für uns daher oberste Priorität“, so Tove Andersen, President und CEO von TOMRA.

Die Abfallentsorgung in Vietnam erfolgt derzeit noch sehr traditionell. Langfristig wird jedoch erwartet, dass das Land einen grundlegenden Wandel vollziehen wird und sich bei der Bewirtschaftung der riesigen Mengen an Kunststoffen, die produziert, verbraucht und entsorgt werden, einem holistischen Ansatz zuwenden wird, der die gesamte Kunststoff-Wertschöpfungskette und den gesamten Kunststoff-Lebenszyklus berücksichtigt. Darüber hinaus sollen derzeitige Abfallbewirtschaftungspraktiken verbessert und der informelle Abfallsektor in formalisierte Abfallbewirtschaftung- und Recycling-Infrastrukturen eingegliedert werden.

Zusammenarbeit über das UN-Plastikabkommen hinaus

Die Veranstaltung in Hanoi war nicht das erste Treffen zwischen TOMRA und lokalen Branchenvertretern. Die Zusammenarbeit begann bereits früher. Im Februar 2023 empfing TOMRA an seinen Firmensitzen in Deutschland und Norwegen eine hochrangige Delegation des Ministeriums für natürliche Ressourcen und Umwelt (MONRE) Vietnams, die sich über die hochmodernen Sortiermaschinen des Unternehmens für das Abfallrecycling sowie das Pfandsystem, das je nach Land Sammelquoten von bis zu 90 % und mehr für Getränkeverpackungen ermöglicht, informieren wollte. Angesichts dieser vielversprechenden Rückgewinnungsraten arbeitet TOMRA eng mit der norwegischen Botschaft und MONRE zusammen, um Vietnam zu mehr Zirkularität zu verhelfen und zu verhindern, dass recycelbare Wertstoffe in die Umwelt gelangen. Zu den gemeinsamen Maßnahmen gehören ein Vorschlag für ein mögliches Pfandsystem für Vietnam sowie weitere ganzheitliche Abfallbewirtschaftungskonzepte, die dazu beitragen, der Kreislaufwirtschaft näherzukommen.

Andersen sagte abschließend: „Ich bin von Vietnams Engagement im Kampf gegen Plastikverschmutzung beeindruckt und freue mich, dass TOMRA Teil der Reise des Landes hin zu einer Kreislaufwirtschaft sein wird. Eine Lösung beinhaltet für uns, die derzeitigen Abfallbewirtschaftungsverfahren weiterzuentwickeln und den informellen Abfallsektor in eine formalisierte Abfallbewirtschaftung- und Recycling-Infrastruktur einzugliedern. Nicht nur in Vietnam, sondern weltweit. Mit jedem Schritt, den wir tun, schaffen wir einen gesünderen Planeten und zusätzliche Arbeitsplätze.“

Nach der Eröffnung des neuen Büros von TOMRA in Xiamen, China, und der erfolgreichen Teilnahme an den Plastic Talks der National Plastic Action Partnerships (NPAP) in Hanoi traf Tove Andersen den Minister für natürliche Ressourcen und Umwelt Vietnams. Im Mittelpunkt der Gespräche stand, dass TOMRA mit der norwegischen Botschaft auch künftig zusammenarbeiten wird, um Vietnam bei der Einführung der Richtlinien zur erweiterten Herstellerverantwortung, beim Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft sowie bei der Erreichung des Netto-Null-Ziels, dem sich das Land bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow 2021 (COP26) verpflichtet hat, auch weiterhin zu unterstützen.