TOMRA und Plastretur unterzeichnen Joint Venture, um Norwegens erste Sortieranlage zur Schaffung einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffverpackungen zu bauen
TOMRA, das weltweit tätige Unternehmen für nachhaltige Technologie, hat mit Plastretur, der norwegischen Organisation für Herstellerverantwortung, die für das Recycling von Kunststoffverpackungen verantwortlich ist, eine Vereinbarung über eine Mehrheitsbeteiligung unterzeichnet. Die Unternehmen planen, gemeinsam eine Sortieranlage für Kunststoffverpackungen in Norwegen zu bauen. Das 50 Mio. EUR (~600 Mio. NOK) teure Joint Venture wird zu 65 Prozent von TOMRA und zu 35 Prozent von Plastretur getragen.
Der Anstoß zu dem Vorhaben kam von Plastretur. Das Unternehmen begann 2020 Pläne für eine Sortierinfrastruktur innerhalb Norwegens zu entwickeln, da Kunststoffverpackungen aus Norwegen derzeit noch nach Mittleuropa geschickt werden. TOMRA ist ein Experte für die Gestaltung moderner Sortieranlagen und verfügt über ein breites Wissen in der Entwicklung von Kreislauflösungen, die das Recycling ermöglichen. TOMRA war daher für Plastretur der nahe liegende Partner, um es bei seiner Vision, zur norwegischen Kunststoff-Kreislaufwirtschaft und der Erreichung zukünftiger Recyclingziele beizutragen, zu unterstützen.
Die Investition geschieht im Rahmen von TOMRAs Strategie, neben dem Kerngeschäftsbereich mit Fokus auf der Lösung der Probleme unseres Planeten, auf Basis von TOMRAs umfangreichem Wissen und Technologie weitere, profitable Geschäftsbereiche aufzubauen. Diese Investition von TOMRA zielt insbesondere darauf ab, die Lücke im Kunststoffrecycling zu schließen und die derzeit starke und wachsende Nachfrage von Recyclingunternehmen nach hochwertigen Kunststofffraktionen zu decken. „Ich freue mich sehr, an dieser Initiative mitzuwirken, die eine Schlüsselrolle bei der Etablierung einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffverpackungen in Norwegen spielen wird“, erklärt Joachim N. Amland, SVP TOMRA Feedstock. „Wir gewinnen Material zurück, das ansonsten durch Verbrennung verloren gegangen worden wäre, und nutzen bestehende Technologie von TOMRA, um es in sehr hoher Qualität wieder auf den Markt zu bringen, wo es bislang fehlte.“
Die neue Sortieranlage für Kunststoffverpackungen wird die erste in Norwegen sein, die getrennte und mechanisch zurückgewonnene gemischte Kunststoffabfälle aus kommunalen Quellen akzeptiert. Die Kunststoffe werden in der Anlage nach sieben Kunststoffarten getrennt und zu hochwertigen Fraktionen verarbeitet, die zur Herstellung neuer Verpackungen und anderer hochwertiger Produkte verwendet werden können. Plastretur wird im Rahmen des Joint Ventures weiterhin die Verantwortung für die Beschaffung von Kunststoffverpackungsabfällen von Kommunen, dem Handel und der Industrie in Norwegen übernehmen und diese als Einsatzstoff an die Anlage liefern. TOMRA wird für die sortenreine Sortierung der Fraktionen sowie für den Vertrieb der Kunststoffprodukte verantwortlich sein.
„Im Namen von Plastretur bin ich stolz darauf, dass unsere Initiative zum Bau einer norwegischen Kunststoffsortieranlage nun umgesetzt wird“, so Karl Johan Ingvaldsen, CEO von Plastretur. „Die Anlage wird der Eckpfeiler einer landesweiten Infrastruktur sein, die notwendig ist, um die zukünftigen Recyclingziele zu erreichen. Mit dieser Anlage leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer norwegischen Kunststoffrecyclingindustrie und zur Verringerung des grenzüberschreitenden Transports von Abfällen.“
Die neue Anlage wird im Holtskogen Næringspark, Indre Østfold Holtskogen, Norwegen (in der Nähe von Oslo), gebaut, wobei die für den neuen Standort geplante Gesamtsortierkapazität 90.000 t Kunststoff pro Jahr beträgt. Die Kapitalinvestition setzt sich im Wesentlichen aus Maschinen und Anlagen zusammen. Der erste Spatenstich ist für Mitte 2023 geplant. Die Anlage soll im vierten Quartal 2024 in Betrieb genommen werden und im ersten Quartal 2025 vollständig betriebsbereit sein.
Wir müssen jetzt zu einer Kreislaufwirtschaft übergehen. Das bedeutet, über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zusammenzuarbeiten, um so schnell wie möglich Lösungen zu finden, denn die Lösungen sind da. Dieses Joint Venture ist der Beweis dafür, dass dies möglich ist, und TOMRA ist stolz darauf, eine Schlüsselrolle dabei zu spielen.
Über Plastretur AS
Plastretur AS ist eine gemeinnützige Organisation für die Herstellerverantwortung (PRO), die für die Sammlung und das Recycling von Kunststoffverpackungen in Norwegen verantwortlich ist. Das Rücknahmesystem wird von Mitgliedsunternehmen durch Zahlung einer Umweltgebühr für die auf dem norwegischen Markt gebrachten Kunststoffverpackungen finanziert. Plastretur wurde 1995 gegründet und ist eines der fünf PROs für Verpackungen, die das Unternehmen Grønt Punkt Norge („Grüne Punkt Norwegen“) besitzen. Plastretur hat es sich zum Ziel gesetzt, Kunststoffverpackungen in einem geschlossenen Kreislauf zu halten und eine solide Kreislaufwirtschaft aufzubauen.
Über TOMRA
TOMRA ist ein weltweiter Anbieter technologiegestützter Lösungen zur Ermöglichung der Kreislaufwirtschaft mit modernen Sammel- und Sortiersystemen, die die Wertstoffrückgewinnung optimieren und in der Lebensmittel-, Recycling- und Bergbauindustrie Abfälle minimieren. Die Gründung von TOMRA im Jahr 1972 beruht auf einer Innovation, die mit der Entwicklung, der Herstellung sowie dem Verkauf von Leergutrücknahmeautomaten für die automatische Sammlung von gebrauchten Getränkebehälter begann. Heute hat es sich TOMRA zur Aufgabe gemacht, die Ressourcen-Revolution anzuführen, indem es verändert, wie die Gesellschaft und die Industrie die Ressourcen des Planeten gewinnen, nutzen und wiederverwenden, um eine Welt ohne Abfall zu ermöglichen. TOMRA verfügt über rund 105.000 Installationen in über 100 Märkten weltweit und erzielte 2022 einen Gesamtumsatz von rund 12 Milliarden NOK. Die Gruppe beschäftigt 5.000 Mitarbeiter und ist an der Osloer Börse notiert. Sie hat Büros auf fünf Kontinenten und ihren Hauptsitz in Asker, Norwegen. Um mehr über TOMRA zu erfahren, gehen Sie zu www.tomra.com und folgen Sie @TOMRAGroup auf Facebook, Twitter und Instagram sowie TOMRA auf LinkedIn und YouTube.