Mein Weg im Bottle-to-Bottle Recyling

Ich bin eine kleine Teekanne, kurz und stämmig - nun, eigentlich bin ich eine PET-Flasche, gar keine Teekanne. Ich wurde jedoch für Eistee verwendet. Wie wird mein Leben nun weitergehen, nachdem mein Besitzer mit mir fertig ist? Werden sie mich einfach auf dem Picknicktisch im Park liegen lassen? Mich nach dem Joggen in die Mülltonne werfen? Mich auf dem Ententeich treiben lassen, bis ich unweigerlich auf der anderen Seite des Ufers lande, wo ich vom Unkraut verschluckt werde und niemals verrotte? Oder werden sie mich in den Laden bringen und mich recyceln, damit ich bei Ihnen lande?

Mein Leben hat einen Zweck: recycelt und wiederverwendet zu werden, nachdem mein Inhalt konsumiert wurde. Warum nicht alle PET-Flaschen sammeln, recyceln und damit der Umwelt helfen? Recycling-Anlagenbetreiber, Produzenten und Anlagenbauer wie Sie wissen das: Das Sammeln ist einfach und kann auf verschiedene Arten geschehen. Von Tür zu Tür, einfaches Aufsammeln von herrenlosen Flaschen am Straßenrand, Leergutrücknahme oder mit Hilfe einer organisierten Veranstaltung, wie der World Cleanup Day, sind nur einige Möglichkeiten, den ersten Schritt zum Recycling von uns PET-Flaschen zu machen.

Wie auch immer, der Recyclingprozess fängt bei jedem Einzelnen an. Genau hier beginnt meine Reise. Zusammen mit meinen Geschwistern gesammelt, werde ich in Ballen von etwa einer Tonne verpackt und zu einer Recyclinganlage geliefert. Währenddessen werde ich bereits nach Materialien sortiert; im richtigen Materialstrom sind wir PET-Flaschen bereit, ein neues Leben mit einem neuen Zweck zu bekommen.
 

Mein Weg im Bottle-to-Bottle Recyling

Hallo neues Leben: Meine Ankunft in der Anlage

Nach dem Einsammeln beginnt mein bisher größtes Abenteuer. Recycler und Anlagenbetreiber wie Sie kaufen PET-Ballen und lassen sie zu ihren großen Anlagen transportieren. Hier werden wir mit Hilfe einer Maschine, der sogenannten Entballenpresse, "entballt". Nachdem ich nun freigeschnitten wurde, komme ich zusammen mit den anderen Flaschen in den Genuss einer gründlichen Reinigung, bei der mein Etikett und der Kleber entfernt werden. Obwohl es nur PET-Flaschen geben sollte, findet manchmal eine verirrte Nicht-PET-Flasche ihren Weg in unseren Ballen. Aber keine Sorge, die Nicht-PET-Flaschen und -Materialien werden in der Vorsortierung für die richtige Verarbeitung aussortiert.


Diese Vorsortierung erfolgt mit AUTOSORT®, einer praktischen Lösung zum Sortieren von Kunststoffen, Holz oder auch Sperrmüll (?). AUTOSORT® erkennt mit seiner FLYING BEAM® -Technologie Farbe und Material - es ist ein ziemlicher Ritt, so schnell, wie wir durch die Maschine rasen. Was nicht dazugehört, fällt raus, z. B. farbige PET-Flaschen, PET-Schalen oder Metalle. Übrig bleiben nur eine neutrale, transparente Farbe sowie ein klares Blau. Wie Sie wahrscheinlich wissen, ist es für meine Reise einfacher, farbspezifische Stapel von PET-Flaschen zu haben. Um meine Reise zu den Flakes fortzusetzen, sind farblich sortierte Stapel von Vorteil. Als Betreiber einer Recyclinganlage leisten Sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zu meiner Reise in ein neues Leben, sondern auch zu einer sauberen Umwelt und zu einer nachhaltigen Zukunft.

So bekomme ich ein neues Leben: Wie das Schleifen im Prozess eingesetzt wird

Nachdem ich nun vorsortiert wurde, erwartet mich der nächste Prozess meiner Reise in Ihrer Anlage: das Schleifen. So brutal es auch klingt, es ist zwingend notwendig, damit neue, klare Flocken erzeugt werden können. Also kommen wir in einen Grinder, der uns in winzige Stücke zerkleinert. In den Flakes befinden sich PE/PP von unseren Flaschenverschlüssen, Metallstücke und andere Polymere wie PVC von übrig gebliebenen Etiketten. Weitere Verunreinigungen wie Holz, Metallscherben, Papier oder Glas werden von der weiteren Reise ausgeschlossen.

Natürlich ist es kein Zuckerschlecken, von den Klingen auseinandergezogen zu werden, aber stellen Sie es sich wie ein richtig intensives Training vor. Alles tut weh, aber Sie wissen, warum Sie es tun: und zwar um die beste Version von sich selbst zu schaffen. Der Grinder hilft mir, mich von den letzten Schadstoffen zu befreien, bevor ich zusammen mit weiteren PET-Flaschen zu etwas Neuem und Wunderbarem geformt werden kann. In der Tat ist jede geschaffene PET-Flasche ein wunderschönes Kunstwerk: ein Mosaik aus recyceltem Kunststoff.

Nach dem Zerkleinern geht es zum nächsten Schritt. Abhängig von Ihrer Recyclinganlage können die Reihenfolge und die Art der Schritte variieren, aber der gesamte Prozess umfasst in der Regel Metallabscheidung, Siebe und Luftabscheider.

Der Separationsprozess ist notwendig, um die PET-Flakes von unerwünschten Materialien zu trennen. Man gönnt uns eine Art Wellness-Tag: Die Flakes werden zunächst in heißem Wasser mit Natronlauge und anschließend kaltem Wasser mehrmals gewaschen. PET- und PVC-Flakes sinken auf den Boden, während die anderen Polymere meist an der Oberfläche schwimmen. Nun sind die meisten Nicht-PET-Materialien entfernt, was den weiteren Prozess erleichtert. Aber wir sind immer noch nicht rein genug.

Kein Sortierhut, sondern eine Sortiermaschine: bessere Flakes für leichteres Sortieren

Nach verschiedenen Wasch- und Trocknungsprozessen geht es in die Sortieranlagen AUTOSORT® FLAKE und INNOSORT FLAKE. Hier werden Nicht-PET- und farbige PET-Flakes auf Basis ihrer spektralen und farblichen Eigenschaften aussortiert. Auch wenn ich nur zwei Millimeter groß bin, erfasst TOMRAs FLYING BEAM®-Technologie mich und andere ebenso kleine Polymerpartikel - und reduziert so den Verlust von PET-Flake-Material. Die Flake-Sortierer von TOMRA sind die fortschrittlichste Lösung, um solch kleine Flakes wie mich zu sortieren.


Sollten Sie sich für TOMRAs Maschinen entscheiden, spielen Sie eine wichtige Rolle bei der Produktion von wiederverwendbaren Material und fördern damit ein höheres Maß an Nachhaltigkeit. Je nach Marktstandort können sie auch meine PO-Kollegen effektiv verarbeiten, die immer wichtiger werden und eines der Hauptzielmaterialien der aktualisierten INNOSORT FLAKE von TOMRA sind. Diese Maschinen sind 2 Meter breit und mit einem speziellen Sensor für die PO-Sortierung ausgestattet.

Nachdem wir abgeholt und gereinigt wurden, werden wir im nächsten Schritt zu einem Extruder transportiert. In der heißen Maschine werden wir geschmolzen und zu langen, spaghettiartigen Strängen gezogen. Am Ende des Extruders schneidet uns ein Schneidwerkzeug in kleine Pellets oder Granulate - meist unter Wasser. Nach einem kurzen Lufttransport kommen die Pellets bei einem Big-Bag-Abfüller an und sind bereit für den Verkauf. Nach diesem lebens- und formverändernden Prozess freue ich mich endlich auf meine Verwandlung in eine brandneue Flasche - oder vielleicht etwas anderes? Ich bin gespannt, was das Leben für mich auf Lager hat.

Mit Spritzgießwerkzeugen die Zukunft gestalten

Abhängig von der Flaschenform, die ich nun werden soll, werde ich in verschiedene Formen gespritzt. Die Firma, die das Granulat kauft - die vielleicht sogar diejenige ist, die das Granulat herstellt - steckt mich in Spritzgussmaschinen. Dort wird eine "Vorform" hergestellt, eine kleine Version dessen, was ich später einmal werden soll. Ich habe bereits einen Flaschenhals mit Gewinde in der Größe meiner endgültigen Flaschenform.

In meiner Vorform werde ich mit hohem Luftdruck und Hitze in eine Form geblasen - endlich kann ich meine endgültige Form annehmen. Jetzt bin ich voll ausgewachsen und als die Flasche geformt, die ich von dem Moment an sein sollte, als mein Vorbesitzer mich benutzte.

Nach der Extraktionsphase hätte ich alles werden können und jede Art von neuer Bestimmung erhalten. Für mich ist das der spannendste Teil. Ich habe einen Zweck erfüllt, um nun mit einem anderen belohnt zu werden.

So, wie ich bin, hatte ich das Glück, zu einer weiteren Flasche gemacht zu werden. Vielleicht bin ich jetzt, statt Eistee zu servieren, eine Wasserflasche, die jemandem unter der heißen spanischen Sonne eine Abkühlung verschafft. Vielleicht bin ich ein eisgekühlter Milchkaffee, der einen ehrgeizigen Studenten durch eine Nacht des Lernens bringt. Oder vielleicht bin ich eine lustige Saftflasche, die einem Kind auf dem Spielplatz gegeben wird - so oder so bin ich dankbar, dass ich das Leben wieder erleben darf und einen sinnvollen Zweck erfüllen kann.

Eine zweite Chance für ein neues Flaschenleben

Auch wenn ich in winzige Flocken zermahlen und umorganisiert wurde, bin ich für die Erfahrung in Ihrer Einrichtung dankbar. Dank rücksichtsvoller Menschen und Ihrer Recyclinganlage, bin ich als neue Flasche wieder zum Leben erwacht. Nur durch die ordnungsgemäße Entsorgung und das anschließende Recycling kann ich eine zweite Chance bekommen, um wieder jemanden mit einem Getränk zu versorgen. Dadurch, dass kein neuer Kunststoff eingesetzt werden muss, ist das Bottle-to-Bottle-Recycling besonders nachhaltig.

Wie Sie sehen, braucht es nur wenig Aufwand, um den Recyclingprozess in Gang zu setzen - eine einzige Person genügt. Aber ohne Anlagenbesitzer wie Sie wäre mein zweites Leben nie möglich gewesen. Die Zukunft hängt also nicht nur vom Jogger und seiner Wasserflasche oder den Saft trinkenden Kindern im Zoo ab, sondern auch von Ihnen und Ihrer Verantwortung als Anlagenbesitzer. Durch Ihr Sortieren, Waschen, Schreddern, Einschmelzen und Umformen ist es möglich, Bottle-to-Bottle-Recycling durchzuführen.

Während das Recycling beim Einzelnen beginnt, wird es durch die Hilfe vieler Menschen fortgesetzt. Wenn man bedenkt, dass eine einzige Anlage bis zu 31.000 Liter Rohöläquivalent pro Jahr einsparen könnte, ist das Recycling von Flaschen sicherlich ein nachhaltigerer, umweltfreundlicherer Flaschenherstellungsprozess als die Herstellung neuer PET-Flaschen.